„Ich bin ein Energiemensch!“

Die Soziologie-Studentin Victoria Arnold ist begeisterte Künstlerin. Wann es irgendwie möglich ist, holt sie die Leinwand raus und malt, oft stundenlang. Seit die 24-Jährige im September vor drei Jahren mit Acrylmalerei begonnen hat, sind bereits 250 Bilder entstanden. Der magische Moment, selbst Malerin werden zu wollen, geschah in der Wohnung ihrer Freundin: Ein Gemälde an der Küchenwand, das der Vater der Freundin gemalt hatte, hat in Victoria etwas ausgelöst, das ihr Leben verändern sollte. Wir treffen uns zu Hause in Victorias Wohnung in Rödental und sprechen bei einer Tasse Tee über den Flow beim Malen und die Begeisterung für feministische Themen.
Victoria, ein Kunstwerk an der Küchenwand bei deiner Freundin hat dich selbst zur Künstlerin werden lassen. Was hat dich daran so fasziniert?

Ich kann nicht genau sagen, was es war. Ich habe dieses Bild gesehen mit seinen Farben und Formen, der Spachteltechnik, seiner ganzen Ausstrahlung. Diese gesamte Bildkomposition hat in mir so viel ausgelöst, dass ich in diesem Moment wusste: Das will ich auch können! Schon am nächsten Tag habe ich mir im Baumarkt Leinwände und Farben gekauft und einfach drauf losgemalt.

Dieses Bild in der Küche einer Freundin hat bei Victoria die Lust am Malen geweckt.
Warst du gleich zufrieden mit deinen Ergebnissen?

Ich war erstaunt, wie leicht es mir fällt, und tatsächlich, mir haben bereits die ersten Bilder gefallen. Schon immer hatte ich ja einen Faible für Kunst, habe viele Galerien besucht, und auch in der Schule hat mir Kunst Spaß gemacht. Aber der Funke schien wirklich erst an diesem besagten Tag, als ich das Küchenbild betrachtete, übergesprungen zu sein. Ab da war ich nicht mehr zu stoppen. Ich schaute mir ein paar Tutorials in Form von Videos an, um mir verschiedene Techniken anzueignen, ich war richtig versunken in mein neues Hobby. Ich erinnere mich natürlich noch an diesen Moment, als ich mit Malerkittel vollgekleckst von oben bis unten vor meinem ersten Werk saß. Ich war so glücklich und begeistert, dass ich gleich von mir ein Selfie machen musste.

Und diese Begeisterung hat angehalten bis heute?

Auf jeden Fall! Ich habe seither schon 250 Bilder gemalt! Die zurückliegenden Lockdowns kamen mir da zeitlich sehr gelegen (lächelt). Das Malen hat sich seither zu meiner großen Leidenschaft entwickelt. Wenn ich mich mal eine Weile nicht künstlerisch austoben kann, merke ich, dass mir richtig was fehlt. Ich bin dann so kreativ aufgeladen, dass ich das irgendwie abgeben muss. Ich muss meine Schaffenskraft auf die Leinwand bringen, meine Kreativität ausleben. In diesen Stunden entstehen meine ganz persönlichen Werke.

Verkaufst du deine Werke auch?

Ja, mittlerweile schon. Erst kürzlich hatte ich eine Vernissage bei K46 teamFISCHER in Coburg. Susanne Fischer hat mich angesprochen und mir das ermöglicht, weil sie meine Kunstwerke bereits kannte, und sie ihr so gut gefallen. Das war ein tolles Erlebnis. Allerdings auch nicht ganz einfach, weil man sich als Künstlerin sozusagen nackig macht. Man muss lernen, Kritik zuzulassen, Fragen zu beantworten. Übrigens auch in bezug auf meine Preisgestaltung. Einige Besucher haben mich gefragt, warum meine Bilder so günstig seien, da meine Werke bislang, auch die großen Leinwände, alle unter 200 Euro liegen.

Dieses Bild in der Küche einer Freundin hat bei Victoria die Lust am Malen geweckt.
Warst du gleich zufrieden mit deinen Ergebnissen?

Ich war erstaunt, wie leicht es mir fällt, und tatsächlich, mir haben bereits die ersten Bilder gefallen. Schon immer hatte ich ja einen Faible für Kunst, habe viele Galerien besucht, und auch in der Schule hat mir Kunst Spaß gemacht. Aber der Funke schien wirklich erst an diesem besagten Tag, als ich das Küchenbild betrachtete, übergesprungen zu sein. Ab da war ich nicht mehr zu stoppen. Ich schaute mir ein paar Tutorials in Form von Videos an, um mir verschiedene Techniken anzueignen, ich war richtig versunken in mein neues Hobby. Ich erinnere mich natürlich noch an diesen Moment, als ich mit Malerkittel vollgekleckst von oben bis unten vor meinem ersten Werk saß. Ich war so glücklich und begeistert, dass ich gleich von mir ein Selfie machen musste.

Und diese Begeisterung hat angehalten bis heute?

Auf jeden Fall! Ich habe seither schon 250 Bilder gemalt! Die zurückliegenden Lockdowns kamen mir da zeitlich sehr gelegen (lächelt). Das Malen hat sich seither zu meiner großen Leidenschaft entwickelt. Wenn ich mich mal eine Weile nicht künstlerisch austoben kann, merke ich, dass mir richtig was fehlt. Ich bin dann so kreativ aufgeladen, dass ich das irgendwie abgeben muss. Ich muss meine Schaffenskraft auf die Leinwand bringen, meine Kreativität ausleben. In diesen Stunden entstehen meine ganz persönlichen Werke.

Verkaufst du deine Werke auch?

Ja, mittlerweile schon. Erst kürzlich hatte ich eine Vernissage bei K46 teamFISCHER in Coburg. Susanne Fischer hat mich angesprochen und mir das ermöglicht, weil sie meine Kunstwerke bereits kannte, und sie ihr so gut gefallen. Das war ein tolles Erlebnis. Allerdings auch nicht ganz einfach, weil man sich als Künstlerin sozusagen nackig macht. Man muss lernen, Kritik zuzulassen, Fragen zu beantworten. Übrigens auch in bezug auf meine Preisgestaltung. Einige Besucher haben mich gefragt, warum meine Bilder so günstig seien, da meine Werke bislang, auch die großen Leinwände, alle unter 200 Euro liegen.

Ich möchte, dass Leute Kunst in ihrer Wohnung haben, die sie erfüllt und glücklich macht.“

Ich möchte, dass Leute Kunst in ihrer Wohnung haben, die sie erfüllt und glücklich macht.“

Das ist wirklich günstig. Du könntest bedenkenlos mehr verlangen…

Vielleicht, aber ich möchte, dass sich Jede und Jeder meine Kunst leisten kann. Ich bin selbst Studentin und weiß, was es heißt, wenig Geld zu haben. Ich will, dass auch andere Menschen mit weniger Geld sich ein schönes Bild in ihre Wohnung hängen können. Eines, das sie erfüllt und glücklich macht. Ich finde es so schön, wenn sich Jemand in meine Bilder verliebt. Ich möchte Kunst anbieten, die bezahlbar bleibt. Verschenken geht aber auch (lacht). Die Hälfte meiner Bilder habe ich bislang verschenkt oder selbst aufgehoben.

Victoria hat viele Malstile: Hier eine Frauensilhouette mit grafischen Elementen modern interpretiert.
Du willst also nicht von deiner Kunst leben?

Das habe ich im Moment zumindest nicht vor. Ich studiere in Bamberg Soziologie und plane nächstes Jahr mein Masterstudium zu beenden. Dann möchte ich gerne selbst mal als Lehrkraft an der Uni arbeiten. Wir schauen mal, wie alles kommt. Ich werde bald heiraten und mein zukünftiger Mann und ich könnten sich gut vorstellen, eine Familie zu gründen. Wie ich dann meine Arbeit, Familie, Haushalt und meine Kunst unter einen Hut bringe, das werden wir sehen. Ich bin ein Energiemensch und offen für das, was kommt. Ich will auf jeden Fall was bewegen und auch künstlerisch tätig bleiben. Dabei ist mir Gleichberechtigung und faire Verteilung der Aufgaben im Haushalt und bei der Kindererziehung wichtig, da sehe ich sehr die Feministin in mir.

Frauen in deiner Generation gebrauchen diesen Ausdruck ganz selbstverständlich, oder?

Ich erlebe das ganz unterschiedlich. Viele meiner Freundinnen befassen sich überhaupt nicht mit dem Thema, das ist nicht relevant für sie. Für mich aber schon. Wir Frauen haben so viel Potential, das müssen wir der Welt auch zeigen können. Mit einem guten Studienabschluss will ich im Anschluss auch davon profitieren können. Ich sehe doch, dass vor allem die Generationen vor mir als Mütter viel zu lange beruflich zurückgesteckt haben. Mein Weg wird das nicht sein, was aber nicht heißt, dass ich nicht dennoch eine gute Hausfrau und engagierte Mutter sein kann.

Victoria hat viele Malstile: Hier eine Frauensilhouette mit grafischen Elementen modern interpretiert.
Du willst also nicht von deiner Kunst leben?

Das habe ich im Moment zumindest nicht vor. Ich studiere in Bamberg Soziologie und plane nächstes Jahr mein Masterstudium zu beenden. Dann möchte ich gerne selbst mal als Lehrkraft an der Uni arbeiten. Wir schauen mal, wie alles kommt. Ich werde bald heiraten und mein zukünftiger Mann und ich könnten sich gut vorstellen, eine Familie zu gründen. Wie ich dann meine Arbeit, Familie, Haushalt und meine Kunst unter einen Hut bringe, das werden wir sehen. Ich bin ein Energiemensch und offen für das, was kommt. Ich will auf jeden Fall was bewegen und auch künstlerisch tätig bleiben. Dabei ist mir Gleichberechtigung und faire Verteilung der Aufgaben im Haushalt und bei der Kindererziehung wichtig, da sehe ich sehr die Feministin in mir.

Frauen in deiner Generation gebrauchen diesen Ausdruck ganz selbstverständlich, oder?

Ich erlebe das ganz unterschiedlich. Viele meiner Freundinnen befassen sich überhaupt nicht mit dem Thema, das ist nicht relevant für sie. Für mich aber schon. Wir Frauen haben so viel Potential, das müssen wir der Welt auch zeigen können. Mit einem guten Studienabschluss will ich im Anschluss auch davon profitieren können. Ich sehe doch, dass vor allem die Generationen vor mir als Mütter viel zu lange beruflich zurückgesteckt haben. Mein Weg wird das nicht sein, was aber nicht heißt, dass ich nicht dennoch eine gute Hausfrau und engagierte Mutter sein kann.

Ich bin sehr froh, die Künstlerin in mir entdeckt zu haben.“

Ich bin sehr froh, die Künstlerin in mir entdeckt zu haben.“

Eine Besucherin betrachtet bei der Ausstellung eine Aktzeichnung von Victoria.
Malst du als junge Feministin daher auch so gerne Frauenkörper?

Vielleicht (schmunzelt). Meine Frauenkörper sind überwiegend Silhouetten, im Prinzip könnten das auch Männer sein. Aber ich fühle es gar nicht, Männer zu malen. Frauenkörper zu zeichnen, das habe ich ausprobieren wollen und großen Gefallen daran gefunden. Diese Werke sind sehr sinnlich und gleichzeitig machen sie neugierig, weil ich manchmal Elemente dazu male, die Jede und Jeder anders interpretiert. Wir Frauen sind so vielschichtig, genau das sollen auch meine Bilder ausdrücken. Das sich reindenken und reinfühlen, das nachdenken und sich im Bild verlieren, das ist es ja, was Kunst so spannend macht.

Deine Bilder sind sehr unterschiedlich, es ist kein durchgehender Stil erkennbar…

Ich habe verschiedene Phasen. Im Moment probiere ich mich gerade mit ungewöhnlichen Materialien aus, ich habe kürzlich zum Beispiel Quinoa aus unserer Küche verwendet, das ich entsprechend mit der Farbe verwoben habe. Auch liebe ich es, Trockenblumen und Halme in ein Bild einzuarbeiten. Bei der Entstehung gerate ich in einen künstlerischen Flow, probiere alles aus, was mir gerade in den Sinn kommt. In jedes meiner Kunstwerke lasse ich viel Liebe einfließen. Oft weiß ich dabei gar nicht, wann das Bild eigentlich fertig ist. Aber das geht wahrscheinlich jeder Künstlerin und jedem Künstler so. Irgendwann muss man einfach abschließen können und einer neuen Leinwand neues Leben einhauchen.

Bevor wir nun „den Deckel“ bei unserem „Interview-Werk“ drauf machen: Siehst du dich als Künstlerin?

Ich habe Kunst nicht studiert, ich habe mir meine Kunst selbst beigebracht. Aber Künstlerin würde ich mich schon nennen, denn aus dem einstigen Hobby hat sich die Malerei mit Acrylfarben zu einem wichtigen Teil meines Lebens entwickelt. Ich bin übrigens fest davon überzeugt, dass in jedem von uns eine kleine Künstlerin oder Künstler steckt, und ich selbst bin sehr froh, diese Künstlerin in mir entdeckt zu haben. Meine Vision ist es, mit meinen Bildern leere Leinwände zu beleben und damit etwas in den Menschen auslösen zu können: einen Wunsch, einen Traum oder einfach kleine Momente, in denen sie aus dem oftmals grauen und trüben Alltag entfliehen können.

Eine Besucherin betrachtet bei der Ausstellung eine Aktzeichnung von Victoria.
Malst du als junge Feministin daher auch so gerne Frauenkörper?

Vielleicht (schmunzelt). Meine Frauenkörper sind überwiegend Silhouetten, im Prinzip könnten das auch Männer sein. Aber ich fühle es gar nicht, Männer zu malen. Frauenkörper zu zeichnen, das habe ich ausprobieren wollen und großen Gefallen daran gefunden. Diese Werke sind sehr sinnlich und gleichzeitig machen sie neugierig, weil ich manchmal Elemente dazu male, die Jede und Jeder anders interpretiert. Wir Frauen sind so vielschichtig, genau das sollen auch meine Bilder ausdrücken. Das sich reindenken und reinfühlen, das nachdenken und sich im Bild verlieren, das ist es ja, was Kunst so spannend macht.

Deine Bilder sind sehr unterschiedlich, es ist kein durchgehender Stil erkennbar…

Ich habe verschiedene Phasen. Im Moment probiere ich mich gerade mit ungewöhnlichen Materialien aus, ich habe kürzlich zum Beispiel Quinoa aus unserer Küche verwendet, das ich entsprechend mit der Farbe verwoben habe. Auch liebe ich es, Trockenblumen und Halme in ein Bild einzuarbeiten. Bei der Entstehung gerate ich in einen künstlerischen Flow, probiere alles aus, was mir gerade in den Sinn kommt. In jedes meiner Kunstwerke lasse ich viel Liebe einfließen. Oft weiß ich dabei gar nicht, wann das Bild eigentlich fertig ist. Aber das geht wahrscheinlich jeder Künstlerin und jedem Künstler so. Irgendwann muss man einfach abschließen können und einer neuen Leinwand neues Leben einhauchen.

Bevor wir nun „den Deckel“ bei unserem „Interview-Werk“ drauf machen: Siehst du dich als Künstlerin?

Ich habe Kunst nicht studiert, ich habe mir meine Kunst selbst beigebracht. Aber Künstlerin würde ich mich schon nennen, denn aus dem einstigen Hobby hat sich die Malerei mit Acrylfarben zu einem wichtigen Teil meines Lebens entwickelt. Ich bin übrigens fest davon überzeugt, dass in jedem von uns eine kleine Künstlerin oder Künstler steckt, und ich selbst bin sehr froh, diese Künstlerin in mir entdeckt zu haben. Meine Vision ist es, mit meinen Bildern leere Leinwände zu beleben und damit etwas in den Menschen auslösen zu können: einen Wunsch, einen Traum oder einfach kleine Momente, in denen sie aus dem oftmals grauen und trüben Alltag entfliehen können.

Fotos: Sinchen Fotografie Instagram @sinchen_fotografie, private Fotos

Du willst mehr von Victorias Kunst sehen? Dann schaue auf ihrem Insta-Kanal nach: @vica_acrylart

schoen.frau-Steckbrief

Victoria Arnold

Geburtsort: Coburg

Wohnort: Rödental

Geburtstag: 30.09.1997

Ausbildung/Studium: Ende vom Masterstudium in Soziologie

Datum Gründung des eigenen Unternehmens: 11.05.2020

Was macht dich glücklich? Meine Kreativität auszuleben. Reisen zu unternehmen, zum Beispiel in meine Lieblingsstadt Paris. Geordnete Schränke. Unsere Wohnung zu gestalten.

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Victoria Arnold

Geburtsort: Coburg

Wohnort: Rödental

Geburtstag: 30.09.1997

Ausbildung/Studium: Ende vom Masterstudium in Soziologie

Datum Gründung des eigenen Unternehmens: 11.05.2020

Was macht dich glücklich? Meine Kreativität auszuleben. Reisen zu unternehmen, zum Beispiel in meine Lieblingsstadt Paris. Geordnete Schränke. Unsere Wohnung zu gestalten.

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Victoria Arnold

Geburtsort: Coburg

Wohnort: Rödental

Geburtstag: 30.09.1997

Ausbildung/Studium: Ende vom Masterstudium in Soziologie

Datum Gründung des eigenen Unternehmens: 11.05.2020

Was macht dich glücklich? Meine Kreativität auszuleben. Reisen zu unternehmen, zum Beispiel in meine Lieblingsstadt Paris. Geordnete Schränke. Unsere Wohnung zu gestalten.

Das Interview führte Christina, die von Victorias Kunst und ihrer Person sehr beeindruckt ist. Einem Impuls zu folgen und daraus eine ganz große Leidenschaft zu entwickeln, das ist ganz schön schoenfrau. Christina schaut sich übrigens bei sich zu Hause gerade um, wo noch ein Plätzchen frei sein könnte, um ein Bild von Victoria aufzuhängen. Gerade die Werke mit den Frauensilhouetten haben es ihr nämlich besonders angetan.

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