Ein Hoch auf die Salonkultur!

Antje Eder und Nina Hemmen leben seit vielen Jahren in Berlin und teilen viele Interessen und Vorlieben wie Stricken, Häkeln, Kochen – und offensichtlich roten Lippenstift. Kennengelernt haben sie sich allerdings erst 2019, zuerst über Instagram und dann bald in echt. Ziemlich schnell war beiden klar, dass sie etwas Gemeinsames auf die Beine stellen wollen – bei diesen vielen Schnittpunkten und der gegenseitigen Sympathie füreinander. Die Idee zu „SamtSofaBlau“ war geboren: ein Booklet über interessante Berliner Frauen angereichert mit zeitgenössischen Strick- und Kochrezepten.
Blau machen macht Spaß: Ein Sperrmüll-Sessel erlebt durch Nina (links) und Antje einen zweiten Frühling und wird zum Symbol für gelebte Salonkultur.
Nina, Antje – was ist und worum geht`s in SamtSofaBlau?

Die Idee dahinter ist die Salonkultur, wie sie Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts üblich war. Es waren vor allem Frauen, die diese Kultur gelebt und gefeiert haben. Diese und deren Leitgedanke des Zusammenkommens, des Austausches und der Emanzipation, das wollten wir auf unsere Weise wiederbeleben und ins 21. Jahrhundert transportieren. Deshalb haben wir uns auch für diesen Namen entschieden. Denn Rahel Varnhagen saß sicher auf einem Samtsofa und das könnte auch blau gewesen sein. (Anm. d. Redaktion: Rahel Varnhagen unterhielt den tonangebenden Salon im Berlin des ausgehenden 19. Jahrhunderts und trat für jüdische Emanzipation und die Emanzipation der Frauen ein). In unserer Vorstellung treffen sich unsere Leser:innen zum gemeinsamen Kochen, Essen und Trinken, Diskutieren, Stricken, Häkeln und vor allem: zum miteinander Lachen!

Was für ein bezaubernder Ansatz! Und herausgekommen ist dieses Booklet?

Ja, SamtSofaBlau ist unser gemeinsames Booklet, in dem wir eben unsere anfangs etwas flapsige Idee haben Wirklichkeit werden lassen: Nämlich Wolle, Essen, Design und die Geschichten der Frauen Berlins miteinander zu verbinden. (Beide sind sichtlich stolz und schauen sich lachend an.) Obwohl das wirklich eine große Herausforderung war – vor allem in der kurzen Zeit, in der wir das Projekt realisiert haben.

Flapsige Idee?

Ja schon. Ich (Antje) vertreibe die speziell für mich von Hand eingefärbte Wolle „FrauenBerlins“. Nina hatte kurz zuvor ihr erstes Kochbuch herausgegeben. Wir stricken und kochen beide sehr gerne und sind designaffin. Warum nicht diese Dinge verbinden?! Da war die Idee zu SamtSofaBlau geboren. Hier saßen wir, in diesem Café, und brainstormten, was das Zeug hielt. Schnell war uns klar, dass wir Strickdesignerinnen für unser Projekt begeistern wollten, denn es sollten ja besondere, auf die Wolle der „FrauenBerlins“ zugeschnittene Designs werden. Genauso wie die Rezepte, die Nina entwickeln wollte. Was würde Melitta, die 1908 hier in Berlin ihr Patent für den Kaffeefilter angemeldet hat, wohl gerne essen? Klar – etwas mit Kaffee. Und was würde sie tragen? Schöne und warme Socken mit dem besonderen Kick. Witzig ist, da wir nun mit dir hier sitzen, dass diese Designerin bei euch in Coburg lebt. Susanne von „Paula strickt“ hat diese Melitta-Socken mit der besonderen Ferse entworfen. (Wir lachen alle drei, und ich bin mal wieder kurz richtig gerührt, wie alles mit allem zusammenhängt….)

Blau machen macht Spaß: Ein Sperrmüll-Sessel erlebt durch Nina (links) und Antje einen zweiten Frühling und wird zum Symbol für gelebte Salonkultur.
Nina, Antje – was ist und worum geht`s in SamtSofaBlau?

Die Idee dahinter ist die Salonkultur, wie sie Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts üblich war. Es waren vor allem Frauen, die diese Kultur gelebt und gefeiert haben. Diese und deren Leitgedanke des Zusammenkommens, des Austausches und der Emanzipation, das wollten wir auf unsere Weise wiederbeleben und ins 21. Jahrhundert transportieren. Deshalb haben wir uns auch für diesen Namen entschieden. Denn Rahel Varnhagen saß sicher auf einem Samtsofa und das könnte auch blau gewesen sein. (Anm. d. Redaktion: Rahel Varnhagen unterhielt den tonangebenden Salon im Berlin des ausgehenden 19. Jahrhunderts und trat für jüdische Emanzipation und die Emanzipation der Frauen ein). In unserer Vorstellung treffen sich unsere Leser:innen zum gemeinsamen Kochen, Essen und Trinken, Diskutieren, Stricken, Häkeln und vor allem: zum miteinander Lachen!

Was für ein bezaubernder Ansatz! Und herausgekommen ist dieses Booklet?

Ja, SamtSofaBlau ist unser gemeinsames Booklet, in dem wir eben unsere anfangs etwas flapsige Idee haben Wirklichkeit werden lassen: Nämlich Wolle, Essen, Design und die Geschichten der Frauen Berlins miteinander zu verbinden. (Beide sind sichtlich stolz und schauen sich lachend an.) Obwohl das wirklich eine große Herausforderung war – vor allem in der kurzen Zeit, in der wir das Projekt realisiert haben.

Flapsige Idee?

Ja schon. Ich (Antje) vertreibe die speziell für mich von Hand eingefärbte Wolle „FrauenBerlins“. Nina hatte kurz zuvor ihr erstes Kochbuch herausgegeben. Wir stricken und kochen beide sehr gerne und sind designaffin. Warum nicht diese Dinge verbinden?! Da war die Idee zu SamtSofaBlau geboren. Hier saßen wir, in diesem Café, und brainstormten, was das Zeug hielt. Schnell war uns klar, dass wir Strickdesignerinnen für unser Projekt begeistern wollten, denn es sollten ja besondere, auf die Wolle der „FrauenBerlins“ zugeschnittene Designs werden. Genauso wie die Rezepte, die Nina entwickeln wollte. Was würde Melitta, die 1908 hier in Berlin ihr Patent für den Kaffeefilter angemeldet hat, wohl gerne essen? Klar – etwas mit Kaffee. Und was würde sie tragen? Schöne und warme Socken mit dem besonderen Kick. Witzig ist, da wir nun mit dir hier sitzen, dass diese Designerin bei euch in Coburg lebt. Susanne von „Paula strickt“ hat diese Melitta-Socken mit der besonderen Ferse entworfen. (Wir lachen alle drei, und ich bin mal wieder kurz richtig gerührt, wie alles mit allem zusammenhängt….)

Kreativ-Plausch: Beim Kaffee in ihrem Berliner Lieblingscafé entwickelten Antje (links) und Nina ihre Idee, ein gemeinsames Projekt zu starten.
Kreativ-Plausch: Beim Kaffee in ihrem Berliner Lieblingscafé entwickelten Antje (links) und Nina ihre Idee, ein gemeinsames Projekt zu starten.
Wie habt ihr das alles entwickelt?

Als roter Faden dienten die „Frauen Berlins“, die Kollektion handgefärbter Wolle, deren spezielle Färbungen Berliner Frauen zugeordnet sind. Diese dienten als Inspiration für die Rezepte, die wir entwickelten, und natürlich auch für die Entwürfe der Strickdesignerinnen. Im Booklet gibt es zu jeder Frau einen kurzen Abriss über ihr Wirken und den Bezug zu Wolle, Design und Rezept. Und es sind Frauenrechtlerinnen über Akademikerinnen bis zur Hausfrau bei uns versammelt!

Im Booklet gibt es zu jeder Frau einen kurzen Abriss über ihr Wirken und den Bezug zu Wolle, Design und Rezept.“

Antje und Nina zum Inhalt ihres Booklets „SamtSofaBlau“

Im Booklet gibt es zu jeder Frau einen kurzen Abriss über ihr Wirken und den Bezug zu Wolle, Design und Rezept.“

Antje und Nina zum Inhalt ihres Booklets „SamtSofaBlau“
Fröhliche Salon-Frauen: Antje (links) und Nina freuen sich riesig über den Erfolg, den sie mit SamtSofaBlau erleben.
Und wie war die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Strickdesignerinnen?

Einfach nur toll! Nach unserer Anfrage bekamen wir so viel positives Feedback für unsere Idee. Etwas zu entwerfen, was eine bestimmte Berliner Frau sicher gerne getragen hätte, was charakteristisch für sie ist – das fanden alle spannend. Das Ergebnis spricht ja für sich, es wurden so tolle und passende Designs!

Auf dem Titel eures Booklets seid nicht ihr, sondern das SamtSofaBlau. Warum das?

Dieser Sessel stand wochenlang vor meiner (Nina) Wohnung in Neukölln. (Ich nicke wissend, stehen doch in Berlin immer Möbelstücke oder Küchenutensilien auf der Straße). Als wir uns dann zum Shooting mit unserem Fotografen Mario trafen, hatte der die Idee, diesen Sessel mit unserem blauen Samt zum SamtSofaBlau zu machen. Heraus kamen diese tollen Fotos, auch mit uns auf unserem Sofa. Lustig ist, dass am nächsten Tag, am Tag nach dem Shooting, der Sessel weg war. Plötzlich konnte ihn wohl jemand gebrauchen.

Was war denn bei eurem Projekt die größte Herausforderung?

Ganz klar – die größte Herausforderung war Design mit Essen fotografisch zu verbinden. Zum Glück hatten wir zwei tolle Fotograf:innen.

Wir haben die Shootings auf Instagram verfolgt. Das war ja richtig aufwändig…

Ja, aber auch sehr lustig und erfüllend. Zu sehen, wie unsere Ideen lebendig wurden, alles sich verband – das konnten wir plötzlich so deutlich auf den Fotos unserer wunderbaren Fotograf:innen Simone Hawlisch @FraeuleinSonntag und Mario Güldenhaupt @Mr.Blickfang sehen.

Verkauft sich euer Buch eigentlich gut? Und: In welcher Auflage ist es erschienen?

Wir haben 3000 Bücher gedruckt und sind absolut überwältigt, wie gut der Verkauf angelaufen ist. Natürlich haben wir noch ausreichend am Lager, was auch gut ist. Denn wir haben noch einige Veranstaltungen, wie Lesungen usw., geplant – vielleicht auch mal in Coburg 🙂

Fröhliche Salon-Frauen: Antje (links) und Nina freuen sich riesig über den Erfolg, den sie mit SamtSofaBlau erleben.
Und wie war die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Strickdesignerinnen?

Einfach nur toll! Nach unserer Anfrage bekamen wir so viel positives Feedback für unsere Idee. Etwas zu entwerfen, was eine bestimmte Berliner Frau sicher gerne getragen hätte, was charakteristisch für sie ist – das fanden alle spannend. Das Ergebnis spricht ja für sich, es wurden so tolle und passende Designs!

Auf dem Titel eures Booklets seid nicht ihr, sondern das SamtSofaBlau. Warum das?

Dieser Sessel stand wochenlang vor meiner (Nina) Wohnung in Neukölln. (Ich nicke wissend, stehen doch in Berlin immer Möbelstücke oder Küchenutensilien auf der Straße). Als wir uns dann zum Shooting mit unserem Fotografen Mario trafen, hatte der die Idee, diesen Sessel mit unserem blauen Samt zum SamtSofaBlau zu machen. Heraus kamen diese tollen Fotos, auch mit uns auf unserem Sofa. Lustig ist, dass am nächsten Tag, am Tag nach dem Shooting, der Sessel weg war. Plötzlich konnte ihn wohl jemand gebrauchen.

Was war denn bei eurem Projekt die größte Herausforderung?

Ganz klar – die größte Herausforderung war Design mit Essen fotografisch zu verbinden. Zum Glück hatten wir zwei tolle Fotograf:innen.

Wir haben die Shootings auf Instagram verfolgt. Das war ja richtig aufwändig…

Ja, aber auch sehr lustig und erfüllend. Zu sehen, wie unsere Ideen lebendig wurden, alles sich verband – das konnten wir plötzlich so deutlich auf den Fotos unserer wunderbaren Fotograf:innen Simone Hawlisch @FraeuleinSonntag und Mario Güldenhaupt @Mr.Blickfang sehen.

Verkauft sich euer Buch eigentlich gut? Und: In welcher Auflage ist es erschienen?

Wir haben 3000 Bücher gedruckt und sind absolut überwältigt, wie gut der Verkauf angelaufen ist. Natürlich haben wir noch ausreichend am Lager, was auch gut ist. Denn wir haben noch einige Veranstaltungen, wie Lesungen usw., geplant – vielleicht auch mal in Coburg 🙂

Genuss ist alles – und Kaffee geht immer: Nina (links) und Antje genießen den Moment und das Leben.
Genuss ist alles – und Kaffee geht immer: Nina (links) und Antje genießen den Moment und das Leben.
Plant ihr SamtSofaBlau 2?

(Jetzt lächeln die beiden und schauen sich wieder an. Antje antwortet zuerst.) Wir schließen nichts aus, aber wenn, dann wird es etwas ganz Neues und Anderes werden. Denn ich versuche vieles, fange gern Neues an, mich reizt das Unbekannte. Aber wenn ich es dann kann, wenn es klappt – dann langweilt es mich auch schnell wieder. Also bin ich im Moment selbst gespannt, was da noch kommt.

Und du Nina?

Die Zusammenarbeit mit Antje war und ist wunderbar. Nur bin auch ich eine quirlige Person, die am liebsten zehn Dinge gleichzeitig macht. Ich lerne eben am besten durch meine Fehler. Danach kann ich es ja, und es muss etwas Neues kommen, sonst bin auch ich schnell gelangweilt. Also – ein neues Projekt ja, SamtSofaBlau 2 ist aber eher unwahrscheinlich.

Fotos: Simone Hawlisch @fraeuleinsonntag , Mario Güldenhaupt @mr.blickfangs , private Fotos
SamtSofaBlau – Aufgetischt und angenadelt, von Nina & Antje, Auflage 2022, erschienen im Selbstverlag 24,10 €, ISBN 978-3-00-073378-9
SamtSofaBlau – Aufgetischt und angenadelt, von Nina & Antje, Auflage 2022, erschienen im Selbstverlag 24,10 €, ISBN 978-3-00-073378-9

Du willst noch mehr über dieses tolle Buchprojekt erfahren? Dann schau nach unter www.samtsofablau.de

schoen.frau-Steckbrief

Antje Eder

Geburtsort: Kaufbeuren/Allgäu

Wohnort: Kleinmachnow/Berlin

Ausbildung/Studium: Diplom Kauffrau

Gründung des eigenen Unternehmens: 2018 Onlineshop für Wolle www.wooltheworld.de, 2022 SamtSofaBlau Booklet

Was macht dich glücklich? Etwas zu schaffen, was ich vorher nicht konnte.

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Antje Eder

Geburtsort: Kaufbeuren/Allgäu

Wohnort: Kleinmachnow/Berlin

Ausbildung/Studium: Diplom Kauffrau

Gründung des eigenen Unternehmens: 2018 Onlineshop für Wolle www.wooltheworld.de, 2022 SamtSofaBlau Booklet

Was macht dich glücklich? Etwas zu schaffen, was ich vorher nicht konnte.

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Nina Hemmen

Geburtsort: Münster in Westfalen

Wohnort: Berlin

Ausbildung/Beruf: Köchin, Coach

Gründung des eigenen Unternehmens: Kochschule 2008, Kochbuch 2020, SamtSofaBlau 2022; www.ninahemmen.de

Was macht dich glücklich? Mit anderen Menschen Synergien statt Kompromisse zu erreichen, Tanzen, Wandern in Irland am Atlantik

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Nina Hemmen

Geburtsort: Münster in Westfalen

Wohnort: Berlin

Ausbildung/Beruf: Köchin, Coach

Gründung des eigenen Unternehmens: Kochschule 2008, Kochbuch 2020, SamtSofaBlau 2022; www.ninahemmen.de

Was macht dich glücklich? Mit anderen Menschen Synergien statt Kompromisse zu erreichen, Tanzen, Wandern in Irland am Atlantik

Das Interview führte Senta, die die beiden, als sie sich auf den Weg nach Berlin machte, nur durch gegenseitige gesendete Insta-Nachrichten und die Website kannte. Antje und Nina – zwei Frauen, die wie sie und Christina ein gemeinsames Herzensprojekt angehen, einfach mal machen. Das hat Senta sofort angesprochen, diese Frauen wollte sie kennenlernen. Wie sie dann da gemeinsam saßen, auf der Bank im „ihrem“ Café Princess Cheesecake und sie anlachten, waren sie Senta sofort sympathisch. Senta denkt gerne an den Vormittag im Dezember zurück, an den intensiven Austausch und viel Gelächter. Auch eine Art Salonkultur, findet sie.

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