Die Hollywood-Kosmetikerin

Es ist die Vielfalt, die ich anbiete, und die mich ausmacht. Mein Angebot ist breit gefächert, und auch meine Öffnungszeiten sind sehr flexibel. Ich mache gerne mal einen Termin am späteren Abend oder ganz früh am Morgen aus, das kann ich mir alles gut einrichten. Je länger ich über diese Frage nachdenke, desto mehr wird mir bewusst, dass es vor allem meine Leidenschaft zu diesem Beruf ist. Ich wollte schon immer Kosmetikerin werden und habe mir diesen Traum mit kleinen Umwegen erfüllen können. Ich habe von 2009 bis 2020 in diversen Top-Hotels in Bayern und Berlin, u.a. im Hotel de Rome, als Kosmetikerin Expertise sammeln können und bin dort mit vielen Stars und Sternchen im wahrsten Sinne des Wortes in Berührung gekommen (lächelt). Ich darf der Diskretion wegen keinen Namen nennen, aber da waren wirklich Hollywood-Größen dabei, die ich behandeln durfte. Aufgeregt war ich dabei übrigens nie, weswegen die Promis gerade meine Arbeit sehr geschätzt haben, weil es mir einfach nicht wichtig ist, wen ich da vor mir liegen habe, für mich ist jeder Mensch gleich. Ich bin einfach nur in meine Arbeit versunken und liebe, was ich da tue.

Ich hätte sehr gerne von Anfang an den Beruf der Kosmetikerin erlernt, aber das ging damals nur in Privatschulen und dieses Geld konnten meine Eltern nicht aufbringen, so dass ich eine Ausbildung im Einzelhandel bei einem kleinen Schuhgeschäft in Suhl gemacht habe, ich stamme ja aus Thüringen. Dort hat es mir viel Spaß gemacht, weil ich sehr viel Wert auf Beratung lege. Als aber just nach Abschluss meiner Lehre der Kosmetikberuf offiziell als Ausbildung anerkannt wurde, entschloss ich mich dennoch, nochmal drei Jahre obendrauf zu setzen. Meine Ausbildung habe ich in Bad Kissingen in einem Kurhotel absolviert, bis ich dann nach Berlin gegangen bin. Berlin war eine super schöne und erfahrungsreiche Zeit, dennoch wurde mir die Stadt irgendwann zu viel, zu laut, zu unpersönlich. Und so ging ich zurück nach Schleusingen zu meiner Familie. Da angekommen, wollte ich aber nicht mehr in der Hotellerie tätig sein und träumte schon davon, einmal individueller und ohne sture Behandlungsabläufe arbeiten zu können.

Das war Anfang dieses Jahres, und da bin ich rückblickend auch sehr froh darüber, denn wenn ich das gleich 2020 gewagt hätte, als Corona vor der Tür stand, hätte mich das ja richtig reingeritten. Ich habe zunächst erst wieder im Einzelhandel gearbeitet, und als dann dort die Kurzarbeit losging, bin ich für eineinhalb Jahre in die Pflege gewechselt. Die Kosmetik aber, das, was mir wirklich Spaß macht, hat mir so sehr gefehlt! Und auf einmal war das Gefühl da, das mir sagte: Jetzt ist es soweit! Wenn etwas so sein soll, dann kommen irgendwelche Zeichen, davon bin ich überzeugt. In Coburg bot sich prompt für mich eine gute Gelegenheit, räumlich bei einer anderen Unternehmerin mit einzusteigen. Viele haben mich für verrückt gehalten, das Risiko der Selbstständigkeit kurz nach Corona einzugehen, aber ich hörte auf mein Herz und mein Bauchgefühl. Wenn ich daran denke, bekomme ich noch heute Gänsehaut (lächelt sehr glücklich), denn ich habe es nie bereut. Mit meinem Business-Namen ging es dann auch schnell, quasi über Nacht: Miss ME steht für die Abkürzung meines Vornamens und dafür, dass meine Kund:innen mich möglichst vermissen sollen, wenn sie nicht bei mir sind (lächelt wieder). Und die Ergänzung Skin Love Expert unterstreicht, was ich tue: Ich arbeite an der Haut – mit Liebe und Expertise.