Ich bin nicht umsonst durch die Hölle gegangen

Ronia Fraser ist eine international zertifizierte und mehrfach preisgekrönte Trauma Recovery Coach, klinische Hypnosetherapeutin und eine der weltweit führenden Expertinnen für die Genesung nach narzisstischem Missbrauch. Die gebürtige Coburgerin hat auf diesem Gebiet Pionierarbeit geleistet. Sie pendelt zwischen Lissabon, Los Angeles und London – und kommt manchmal auch zurück nach Coburg. Im Gespräch nimmt sie uns mit in die dunkelsten Momente ihres Lebens und in die Welt des Rock’n’Roll.

Als erstes müssen wir wohl erklären, was man unter narzisstischem Missbrauch versteht. Gib uns einen Einblick in dieses schmerzhafte Thema.

Narzisstischer Missbrauch ist emotionaler und psychischer Missbrauch auf höchstem Niveau. Missbrauch, der von jemandem begangen wird, der narzisstische Merkmale und Verhaltensweisen aufzeigt. Wir sprechen von berechneter Manipulation, der taktischen Erosion der Identität, systematischer Gehirnwäsche und emotionaler Erpressung. Narzisstischer Missbrauch ist eine der häufigsten, aber am wenigsten anerkannten Formen von Missbrauch, die ohne Ausnahme eine sehr schädliche Auswirkung auf die (mentale) Gesundheit und Lebensqualität der Überlebenden hat.

Dass du dich mit dem Thema narzisstischer Missbrauch beschäftigst hat einen besonderen, sehr persönlichen Grund. Magst du uns davon erzählen?

Ich bin selbst eine Überlebende narzisstischen Missbrauchs. Vor ein paar Jahren führte ich mein Traumleben in Los Angeles – erfolgreiche Karriere in der Musikindustrie, Haus in den Hollywood Hills, Sonnenschein, Palmen, Rock ’n‘ Roll. Ich dachte, ich sei auf dem Gipfel der Welt angekommen. Bis ich auf einer Party einem Mann vorgestellt wurde. Auf den ersten Blick hat er mich absolut nicht angesprochen, aber zwei Tage später war er mein Ein und Alles. Und 45 Tage später war ich in der Notaufnahme.

Was war geschehen?

Mein ganzes Leben ist zusammengebrochen. Über Nacht wurde ich von höchst funktionsfähig zu komplett unfunktionsfähig. Diese Beziehung kostete mich alles: Meinen Job, mein Haus, meine Gesundheit, mich selbst und fast mein Leben. Meine mentale Gesundheit war extrem schlecht, was neu für mich war. Ich hatte rund um die Uhr Angstzustände, Blackouts, nichts von dem, woran ich mich erinnerte, schien noch wahr zu sein. Ich hatte jeglichen Bezug zur Realität verloren. Und verlor buchstäblich meinen Verstand. Ich hatte keine Ahnung, was mit mir passiert war. Mir war nicht einmal bewusst, dass ich missbraucht wurde. Ich dachte, ich sei das Problem, und nach all den Jahren hätte mich Hollywood dann doch endlich erwischt. Einer von „LA’s gefallenen Engeln“.

„Gefallen“ bist du in der Tat tief. Was hat dich wieder aufstehen lassen?

Es kam der Punkt, an dem ich instinktiv wusste, wenn ich jetzt nicht wegkomme, würde ich in vier Wochen tot sein. Also ließ ich alles, was ich mir in den USA aufgebaut hatte, stehen und liegen und kroch mit dem letzten bisschen Kraft, das ich übrig hatte, in das Flugzeug zurück nach Deutschland. Als ich hier in Coburg ankam, war ich in einem wirklich schlechten Zustand. Meine Eltern wollten mir natürlich helfen, wussten aber nicht wie. Ich ging zum Arzt und flehte um Hilfe, wurde aber belächelnd mit „die Zeit heilt alle Wunden“ abgetan. Mir wurde klar, dass ich hier nicht die Hilfe finden würde, die ich brauchte. Also zog ich zurück nach London, wo ich vorher lange lebte und suchte mir eine Therapeutin. Aber nach Monaten, in denen ich Woche für Woche zur Therapie ging, fühlte ich mich immer noch nicht besser. Meine Therapeutin sagte mir, dass das leider von nun an mein Leben sein würde, und dass wir Wege finden müssten, damit umzugehen. Und das war etwas, was ich nicht akzeptieren konnte.

Du hast die Hoffnung auf Heilung nicht aufgegeben?

Ich wusste nicht, was mit mir passiert war, aber ich wusste, dass etwas mit mir passiert war. Also machte ich mich auf die Mission etwas zu finden, das den Schaden so effektiv rückgängig machen konnte, wie er verursacht worden war. Ich bin dann glücklicherweise auch fündig geworden. Durch reinen Zufall bin ich über Neuro-Linguistic Programming (NLP) und Hypnose gestolpert. Was natürlich nicht für Missbrauchsüberlebende ausgelegt ist, aber ich habe die Werkzeuge genutzt, um das zu machen, was ich machen musste. So habe ich innerhalb von fünf Monaten meine mentale Gesundheit komplett zurückerlangt.

Diese Werkzeuge habe ich dann speziell zur Genesung von narzisstischem Missbrauch modifiziert und noch selbst ein paar neue Herangehensweisen entwickelt und betreibe nun seit 2017 ein sehr erfolgreiches internationales Coaching Business. Ich helfe Missbrauchsüberlebenden auf der ganzen Welt, wieder zurück auf die Beine zu kommen und ihre mentale Gesundheit und Handlungsfähigkeit wiederzugewinnen.

Nachdem sich Ronia aus dem selbst erlebten Missbrauch aus eigener Kraft befreit hatte, nahm ihre Welt wieder Farben an.

Ronja, warum sprichst du eigentlich immer von „Überlebenden“ von narzisstischem Missbrauch?

Sprache hat Kraft. Wenn wir uns unserer Sprache bewusst werden, können wir vieles verändern. Wenn wir über Opfer sprechen, nehmen wir den Überlebenden die Macht weg. Wenn wir uns selbst Opfer nennen, übernehmen wir eine Opferrolle, eine Opfermentalität. Wir bemitleiden uns selbst, fühlen uns außer Kontrolle, machtlos, hilflos, hoffnungslos, und das Leben passiert einfach mit uns. Als Opfer sind wir in der Vergangenheit gefangen. Wir akzeptieren, dass wir ein hoffnungsloser Fall sind und nichts daran geändert werden kann.

Eine Überlebende hingegen übernimmt die Verantwortung für sich selbst und ihre Genesung, steht auf und tut etwas dafür. Es hat eine ganz andere Energie. Eine, die anerkennend, stärkend und vorwärtsgerichtet ist. Deshalb ist Sprache wichtig.

Gibt es Zahlen, wie viele Menschen davon betroffen sind?

Ich kenne keine zuverlässigen Zahlen aus Deutschland, aber im Vereinigten Königreich wird geschätzt, dass eine von vier Frauen häuslicher Gewalt ausgesetzt ist. Laut dem Office for National Statistics in England erfahren 88 Prozent dieser Frauen nicht-körperlichen Missbrauch. Ich denke ja, dass das eher 100 Prozent sind. Weißt du, emotionaler und psychischer Missbrauch wird oft nur als Nebenerscheinung von sexuellem oder körperlichen Missbrauch gesehen, führt jedoch in sich selbst zu schwerwiegenden Schäden und hat lebensverändernde Auswirkungen für das Opfer.

Sind das denn vorwiegend Frauen?

Narzisstischer Missbrauch passiert nicht nur Frauen. Es kann Männer ebenso betreffen. Narzisstischer Missbrauch diskriminiert nicht nach Geschlecht, Alter, Nationalität oder sexueller Präferenz. Auch ist narzisstischer Missbrauch nicht ausschließlich in romantischen Beziehung zu finden, sondern kann genauso in Familien, Freundschaften oder am Arbeitsplatz auftreten. Die Konsequenzen für die Opfer sind dieselben.

Du gehörst zu den Ersten weltweit, die sich auf diesem Gebiet spezialisiert haben. Du hast viele renommierte Preise gewonnen, warst Business Woman of the Year in Großbritannien im Jahr 2021. Was ist das Besondere an deinem Programm?

Ich war 2017 der erste Narcissistic Abuse Recovery Coach im Vereinigten Königreich. Damals war narzisstischer Missbrauch noch eine komplette Neuheit. Mittlerweile ist narzisstischer Missbrauch zu einem riesigen Buzzword in den sozialen Medien geworden. Was mein Programm und meine Herangehensweise so anders macht und hervorhebt ist, dass ich nicht nur das Bewusstsein zum Thema schärfe, sondern auch einen praktischen Lösungsansatz anbiete, der es Missbrauchsüberlebenden trotz des Erlebten möglich macht, ein gesundes und erfülltes Leben zu führen. Ich gebe mit meiner Arbeit nicht nur den Überlebenden Hoffnung und Inspiration, dass es tatsächlich einen Weg aus diesem Albtraum gibt. Ich halte auch viele Vorträge auf professionellen Konferenzen und teile mein Wissen ganz bewusst mit anderen Therapeuten, Coaches und medizinischen Professionellen, damit sie ihre Kunden und Patienten besser verstehen und natürlich somit auch besser helfen können.

Grüne Oase: Zwischen Pflanzen und Blumen tankt Ronia Kraft für ihre vielen Reisen, um vor großen Menschenmengen weltweit in englischer Sprache über narzisstischen Missbrauch aufzuklären.

Wie sieht es in Deutschland aus? Narzisstischer Missbrauch ist hier (noch) nicht so geläufig. Woran liegt das?

Tja, das ist eine gute Frage. Deutschland ist in Sachen mentaler Gesundheit sehr weit hinterher. Woran es liegt, weiß ich nicht. Ich lebe ja auch schon seit 20 Jahren im Ausland. Vielleicht hat es mit der emotionalen Verschlossenheit der Deutschen zu tun. Mentale Gesundheit ist ja immer noch ein Tabuthema und stigmatisiert. Es gibt vielleicht ein paar Influencer, die mit ihren mentalen Krankheiten an die Öffentlichkeit gehen, aber oftmals nicht in einer sehr hilfreichen und gesunden Art und Weise. Ich denke da zum Beispiel an Cathy Hummels. Emotionaler Missbrauch ist in Deutschland fast noch ein Fremdwort. Seltsamerweise sogar für viele Therapeutinnen und Therapeuten. Warum sich Deutschland da so sehr dagegen sträubt in diesem Feld voranzuschreiten, keine Ahnung. Ich wünschte mir auch, dass es anders wäre. Ich habe mich schon mit Medien in Deutschland in Verbindung gesetzt, aber hierzulande scheint das Thema niemand anfassen zu wollen.

Weißt du, wie das Thema juristisch eingeordnet wird?

Auch in Sachen strafrechtlicher Anerkennung und Verfolgung von emotionalem und psychischem Missbrauch ist Deutschland Jahre hinterher im Vergleich etwa zu Großbritannien. Dort ist emotionaler Missbrauch und kontrollierendes Verhalten innerhalb von Beziehungen als ernsthafte Straftat anerkannt und wurde in den „Serious Crime Act 2015“ aufgenommen.

Es wirkt so, als gäbe es eine hohe Dunkelziffer. Woran erkennt man einen narzisstischen Missbrauch?

Ich kann dir so viele Warnsignale eines Narzissten nennen, die kommen aber in so vielen Varianten vor, es ist unmöglich, diese Merkmale alle zu kennen und einordnen zu können.

(Anm. d. Redaktion: Näheres dazu im unten stehenden Infokasten)

Gibt es so etwas wie ein Erste-Hilfe-Set?

Wenn du dich fragst, ob du in einer Beziehung mit einem Narzissten bist, weißt du es bereits. Wir alle wussten von Anfang an, dass etwas nicht stimmt. Aber weil wir es nicht genau benennen können, ignorieren wir es. Alles nur, um geliebt zu werden.

Gibt es Tipps für das Umfeld, für Freunde und Familie?

Für Freunde und Familie ist es sehr schwierig, damit umzugehen, da es eine sehr große Kluft zwischen dem allgemeinen Verständnis der „Unbetroffenen“ und dem tatsächlichen Erlebten der Überlebenden gibt. Deswegen fühlen sich Überlebende oft missverstanden und unverstanden und verurteilt. Und für das Umfeld ist das bizarre Verhalten des Opfers frustrierend, was oft zu Konflikten und manchmal sogar Entfremdung führt.
Alle Ratschläge sind gut gemeint, aber bringen leider nichts, also am besten gleich sein lassen. Eine Beziehung mit einem Narzissten ist nicht vergleichbar mit einer normaleren Beziehung. Und die Trennung auch nicht. Ich kann nur sagen, das Wichtigste, was man einer Überlebenden geben kann, ist das Wissen, nicht alleine zu sein. Selbst wenn man von außen viele Sachen wahrscheinlich nicht nachvollziehen kann. Überlebende von narzisstischem Missbrauch zu sein, ist unglaublich einsam und isolierend. Familie und Freunde sollten auf jeden Fall dazu ermutigen, angemessene professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Was nicht so einfach geht…?

Das ist richtig. Aber narzisstischer Missbrauch muss kein lebenslanges „Gefängnis“ sein. Mit den richtigen Werkzeugen und der richtigen Unterstützung ist die Genesung viel schneller und einfacher möglich, als man sich zunächst vorstellen kann.

Lass uns abschließend noch kurz auf ein anderes besonderes Alleinstellungsmerkmal von dir schauen: Auf den Rock’n’Roll. Welche spannende Geschichte verbirgt sich dahinter?

Ich bin halt ein Rock Chick (lacht). Meine Lieblingsband ist Metallica, seit ich zehn bin. Mein erstes Tattoo hatte ich mit 14. Das ist mittlerweile fast 30 Jahre her. Das war damals schon sehr ungewöhnlich. Ich habe Steuerfachangestellte gelernt und habe mit Nasenring und roten Strähnen in meinen schwarzen Haaren schon sehr an die Grenzen des Akzeptablen geklopft. Als ich dann mit Anfang 20 nach London gezogen bin, konnte ich tun und lassen, was ich wollte. Seitdem habe ich die Haare knallrot. Mir wurde damals oft gesagt, dass ich das nicht machen könne, dass ich nie einen Job fände, so wie ich aussehe, dass aus mir eh nichts werde.

Die roten Haare sind ihr Erkennungszeichen: Ronia Fraser hat sich selbst inzwischen zur Marke gemacht als Rock’n‘Roll Coach Roni.

Denen hast du es aber gezeigt?

Na klar (lacht wieder). Ich habe dann ein Studium zum Wirtschaftsprüfer und Steuerberater gemacht und einen MBA. War jahrelang Leiterin der Finanzabteilung, zuerst zuständig für einzelne Länder, später für Kontinente. Es hat immer geholfen, dass ich sehr gut in meinem Job war. Da waren die Tattoos, Piercings und bunten Haare ganz schnell vergessen. Natürlich musste ich mich auch oft mehr beweisen als jemand im Anzug. Habe ich aber gerne gemacht.

Und wie kamst du nun nach L.A.?

Letztendlich habe ich mir eine Stelle in der Musikindustrie gesucht. Dort waren sie froh, eine Leiterin der Finanzabteilung gefunden zu haben, die nicht so spießig und hochgeknöpft war. Mein Leben in Hollywood war ohne Zweifel sehr Rock ‚n‘ Roll. Rock bedeutet für mich Authentizität, Inklusion, Akzeptanz, du selbst sein zu können, ohne verurteilt zu werden. Rebellisch. Eines der besten Dinge, die ich je gemacht habe, ist mir treu geblieben zu sein. Ich bin halt so wie ich bin. Ob das meinem Gegenüber gefällt oder nicht, ist mir egal. Mittlerweile habe ich mein Aussehen zu meinem Markenzeichen gemacht. Das gibt mir natürlich sehr viel Freiheit, authentisch in mir selbst zu sein. Ein Bekannter hat mich dann vor ein paar Jahren nach einem Konzert im Tourbus als „Rock n‘ Roll Coach Roni“ vorgestellt. Das ist so hängengeblieben.

Du führst ein recht intensives Leben auf der Überholspur. Lass uns in die Kristallkugel schauen. Wo siehst du dich in zehn Jahren?

Ja, Überholspur ist richtig, ich bin damit aber auch schon ein paar Mal richtig an die Wand gefahren. Aber man lebt nur einmal. Wie mein Leben in zehn Jahren aussieht? Ich weiß noch nicht mal, wie mein Leben in einem Jahr aussieht…

Aber ich versuche dennoch mal, in die Kugel zu schauen (lächelt). In zehn Jahren wohne ich auf jeden Fall irgendwo umgeben von Natur. In einer Hütte am See im Wald oder so. Aber nicht allzu weit von einem Flughafen entfernt …denn ich möchte für meine Arbeit mobil bleiben.

Stolz auf sich und ihre Erfolge: Roni ist aufgrund ihrer eigenen zurückliegenden Leidensgeschichte ein angesehener Coach geworden für Menschen, die in narzisstischen Beziehungen unterzugehen drohen.

Und wie sieht konkret deine Arbeit in zehn Jahren aus?

Dann bin ich weltweit Nummer Eins Trauma Recovery Coach für Frauen, meine Methode zur Rückführung von posttraumatischer Belastungsstörung ist in den Lehrbüchern für Therapeuten und Medizinern verewigt und als die go-to Behandlung für Missbrauchsüberlebende anerkannt. Ich doziere an Unis. Ich habe meinen PhD in Mental Health absolviert. Bis dahin möchte ich DIE Medienexpertin – auch in Deutschland – zum narzisstischen Missbrauch sowie zur mentalen Gesundheit von Frauen sein. In den nächsten zehn Jahren möchte ich auch meine eigene Kolumne und ein paar Bestseller veröffentlicht haben (lächelt zufrieden). Meine Geschichte ist bis dahin als Netflix-Serie verfilmt worden, die so vielen Frauen aus der Seele spricht. Und ja, natürlich halte ich auch immer noch Vorträge auf großen Events weltweit vor Tausenden von Leuten und helfe damit Überlebenden, das schrecklichste Erlebnis ihres Lebens in ihren größten Triumph zu verwandeln. Für mich persönlich weiß ich auf jeden Fall, dass egal, was passiert, ich mit meiner Arbeit und meinem Engagement die Welt ein bisschen besser gemacht habe, und ich nicht umsonst durch die Hölle gegangen bin.

Fotos: Eva Slusarek; Rita Ansone; Michael Zarske

Buchtipp: 

„Me, Myself & I – Dein Weg zurück zu DIR nach narzisstischem Missbrauch“ von Ronia Fraser, White Lotus Publishing UK, erhältlich auf Amazon in englischer und jetzt auch ganz neu ab Mitte März 2024 in deutscher Sprache.

Du willst mehr über Ronia erfahren? Dann schau hier nach:

www.roniafraser.com @rocknrollcoachroni

schoen.frau-Steckbrief

Ronia Fraser

Geburtsort: Coburg

Wohnort: Lissabon / Los Angeles

Ausbildung/Beruf: Steuerfachangestellte, zertifizierter Wirtschaftsprüfer (FCCA), MBA, Klinische Hypnosetherapeutin, Hypnose-Trainer, NLP Master Practitioner & Trainer, Trauma Recovery Coach, Havening Techniques Practitioner

Business-Gründung: 2017 White Lotus Consulting; 2019 White Lotus Coaching; 2021 White Lotus Training; 2023 White Lotus Publishing

Auszeichnungen:
2019
International Coach of the Year; 2021 UK’s Business Woman of the Year; 2021 und 2022 Finalist NLP in Healthcare Award; 2022 Most Inspirational Speaker

Was macht dich glücklich? Meine Katze und treue Reisebegleiterin Shadows. Reisen, Natur und die Freiheit tun zu können, was ich will, wann ich will, mit wem ich will und wo ich will.

Das Interview führte Birgit, die Ronia schon als Kind kannte, sie nie aus den Augen verlor und die heute mit dieser faszinierenden Frau eine Freundschaft verbindet.

Infokasten

Ronia erklärt, woran du narzisstischen Missbrauch erkennen kannst:

  1. Du läufst ständig wie auf rohen Eiern
    Weil du nie weißt, welche Version du erwischt. Liebevoll, fürsorglich und seelenverwandt oder kalt, bösartig und nicht wiedererkennbar. Die Maske wird willkürlich auf und abgesetzt. Deswegen verzichtest du auf deine eigenen Bedürfnisse und Werte, aus Angst, etwas Falsches zu sagen oder zu tun.
  2. Du erkennst die Person im Spiegel nicht mehr
    Das ist ein eindeutiges Anzeichen für Identitätserosion. Du hast alles verloren, was dich bisher ausmachte. „Ich weiß nicht mehr, wer ich bin“. Wer ist diese Fremde, die da zurückschaut?
  3. Du fühlst dich wie drogenabhängig
    „Ich weiß nicht, was mit mir los ist. Ich fühl mich wie drogenabhängig.“ „Er/Sie ist meine Droge/mein Heroin“. Du hast vielleicht sogar körperliche Entzugserscheinungen. Der Name hierfür ist Traumabindung (Trauma Bonding). Es fühlt sich nicht nur an wie eine Sucht, es kommt tatsächlich zu einer chemischen Abhängigkeit im Gehirn.
  4. Du fühlst dich, als würdest du den Verstand verlieren
    Gaslighting ist eine Form der mentalen Folter, bei welcher der Narzisst die Realität seines Opfers in einem solchen Ausmaß verdreht, dass nichts mehr Sinn macht. Du fängst an, an deinem Verstand zu zweifeln. Aus dieser Manipulationsmethode wird die „crazy woman – die Verrückte“ geboren.

Ronias Erste-Hilfe-Tipps:

  1. Raus aus der Beziehung – egal, was er dir verspricht, es wird nie besser werden. Im Gegenteil. Auch wenn es sich unmöglich anfühlt. Das ist Teil der Illusion, die Narzissten durch ihre Gehirnwäsche kreieren.
  1. Keinen Kontakt. Das ist Regel Nummer eins und nicht verhandelbar. Egal, wie viele Gründe du findest, warum das in deinen Umständen angeblich nicht funktioniert. Selbst, wenn du Kinder hast oder gerade vor Gericht mit dem Narzissten bist, es gibt Wege, den Kontakt zu minimieren, um dir ein sicheres Umfeld zu erschaffen. Solange du mit ihm in Kontakt stehst, wird es dir nicht besser gehen. Selbst wenn du den besten Therapeuten der Welt hast.
  1. Hör auf, deine Geschichte zu erzählen. Zumindest für jetzt. Es ist Teil des Plans, dass du „crazy“ und emotional instabil rüberkommst.
  1. Lenke deinen Fokus auf dich selbst und deine Heilung – weg vom Narzissten und dem, was passiert ist. Wie? Selfcare, selfcare, selfcare.

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2 Antworten

  1. Wahnsinn, was für ein Statement! Ich kenne mittlerweile drei Frauen, die *überlebt* haben und leite gleich den Beitrag weiter. Sehr beeindruckend und rührend zugleich. Toll, daß es solch mutige Persönlichkeiten gibt, die aus eigenen Erfahrungen soviel Kraft schöpfen, um auch anderen damit helfen zu können. Vielen Dank für den aufschlussreichen Beitrag. Chapeau

  2. Wow – Ronja, deine Lebens- und Leidensgeschichte hat mich echt berührt und irgendwie fehlen mir die Worte…
    Es ist stark, wie du trotz allem jetzt dein Leben meisterst und anderen hilfst.
    Eine Thematik, die sicherlich noch viel mehr Aufmerksamkeit bedarf.
    Lg Ute

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