„Mein Körper musste mir erst Grenzen aufzeigen“
Vor zwei Jahren noch war ich total in meiner strukturierten Welt verhaftet. Ich habe mir selbst ständig Druck gemacht, eine gute Mama zu sein, meinem Mann gerecht zu werden, erfolgreich und gut in meinem damaligen Job zu sein, überhaupt ständig zu funktionieren. Über dieses mir selbst auferlegte Anspruchsdenken habe ich mich selbst komplett vergessen. Ich erinnere mich an Momente, in denen mich schon Kleinigkeiten zur Weißglut gebracht haben. Darunter hat meine ganze Familie gelitten.
Nun ja, so gut oder schlecht wie das nun mal funktionieren kann, wenn man kleine Kinder hat, die gelegentlich auch krank werden. Mein Glück ist, dass meine Eltern in der Region wohnen und mich häufig unterstützen, wenn es im Büro länger dauerte, ich auf Messe war, oder eben ein Kind krank wurde und nicht in den Kindergarten gehen konnte. Aber auch meine Schwiegereltern, die bei uns auf dem Hof wohnen, und dadurch immer in Reichweite sind, haben mich sehr entlastet. Mir war es einfach wichtig, nach den jeweiligen Elternzeiten meinen Beruf auch weiterhin bestmöglich ausüben zu können. Ich war viele Jahre lang zuvor schon in der Firma in führender Position tätig, und ich verspürte ein großes Verantwortungsbewusstsein auch meinem Chef gegenüber, der mich immer sehr unterstützt hat. Ich habe meinen Job geliebt und mit Leidenschaft ausgeführt, aber als ich dann eben auch noch Mama war, geriet ich, ohne es anfangs richtig zu bemerken, mehr und mehr in dieses berühmte Hamsterrad hinein. Das Rad, das sich viel zu schnell zu drehen begann.
Und wie bist du schließlich da herausgekommen?Mein Körper war es, der mir plötzlich meine Grenzen aufzeigte, die ich selbst zuvor nicht sehen wollte. Ich kam eines Tages mit schlimmen Schmerzen und ganz schlechten Blutwerten ins Krankenhaus. Die Diagnose, die ich dann nach vielen langwierigen Untersuchungen erhielt, hat mir erstmal den Boden unter den Füßen weggezogen. Meine Welt schien still zu stehen, ich dachte, jetzt ist alles vorbei.
Magst Du erzählen, was passiert ist?Ja, jetzt kann ich darüber sprechen. Und vielleicht kann ich damit ja auch ein bisschen aufklären. Also, ich hatte, im Krankenhaus angekommen, sehr viele Untersuchungen. Es waren so viele, dass selbst die Ärztinnen und Ärzte komplett ratlos waren. Denn die entdeckten Gewebeveränderungen in meiner Leber konnten sie spontan keiner wirklichen Krankheit zuordnen. Es wurden immer wieder unterschiedliche „Verdachtsdiagnosen“ gestellt, aber keine hundertprozentige Aussage getroffen. Bis dann der behandelnde Oberarzt im Klinikum eine Punktion der Leber anordnete, die dann auch relativ schnell das Ergebnis lieferte. Alveoläre Echinokokkose, besser bekannt als Fuchsbandwurm. Ich muss mich irgendwann vor langer Zeit damit infiziert haben, ohne es zu bemerken – und nein, ich habe nie Beeren im Wald gegessen und unser Hund wurde immer regelmäßig entwurmt.
Nun ja, so gut oder schlecht wie das nun mal funktionieren kann, wenn man kleine Kinder hat, die gelegentlich auch krank werden. Mein Glück ist, dass meine Eltern in der Region wohnen und mich häufig unterstützen, wenn es im Büro länger dauerte, ich auf Messe war, oder eben ein Kind krank wurde und nicht in den Kindergarten gehen konnte. Aber auch meine Schwiegereltern, die bei uns auf dem Hof wohnen, und dadurch immer in Reichweite sind, haben mich sehr entlastet. Mir war es einfach wichtig, nach den jeweiligen Elternzeiten meinen Beruf auch weiterhin bestmöglich ausüben zu können. Ich war viele Jahre lang zuvor schon in der Firma in führender Position tätig, und ich verspürte ein großes Verantwortungsbewusstsein auch meinem Chef gegenüber, der mich immer sehr unterstützt hat. Ich habe meinen Job geliebt und mit Leidenschaft ausgeführt, aber als ich dann eben auch noch Mama war, geriet ich, ohne es anfangs richtig zu bemerken, mehr und mehr in dieses berühmte Hamsterrad hinein. Das Rad, das sich viel zu schnell zu drehen begann.
Und wie bist du schließlich da herausgekommen?Mein Körper war es, der mir plötzlich meine Grenzen aufzeigte, die ich selbst zuvor nicht sehen wollte. Ich kam eines Tages mit schlimmen Schmerzen und ganz schlechten Blutwerten ins Krankenhaus. Die Diagnose, die ich dann nach vielen langwierigen Untersuchungen erhielt, hat mir erstmal den Boden unter den Füßen weggezogen. Meine Welt schien still zu stehen, ich dachte, jetzt ist alles vorbei.
Magst Du erzählen, was passiert ist?Ja, jetzt kann ich darüber sprechen. Und vielleicht kann ich damit ja auch ein bisschen aufklären. Also, ich hatte, im Krankenhaus angekommen, sehr viele Untersuchungen. Es waren so viele, dass selbst die Ärztinnen und Ärzte komplett ratlos waren. Denn die entdeckten Gewebeveränderungen in meiner Leber konnten sie spontan keiner wirklichen Krankheit zuordnen. Es wurden immer wieder unterschiedliche „Verdachtsdiagnosen“ gestellt, aber keine hundertprozentige Aussage getroffen. Bis dann der behandelnde Oberarzt im Klinikum eine Punktion der Leber anordnete, die dann auch relativ schnell das Ergebnis lieferte. Alveoläre Echinokokkose, besser bekannt als Fuchsbandwurm. Ich muss mich irgendwann vor langer Zeit damit infiziert haben, ohne es zu bemerken – und nein, ich habe nie Beeren im Wald gegessen und unser Hund wurde immer regelmäßig entwurmt.
„Ich bin heute dankbar für jeden Tag, an dem ich gefühlt gesund aufstehen kann.“
„Ich bin heute dankbar für jeden Tag, an dem ich gefühlt gesund aufstehen kann.“
Ganz einfach erklärt, suchen sich bei dieser Krankheit die Erreger den Weg durch die Darmwand und bilden in der Leber, bei manchen Menschen auch in der Lunge oder dem Gehirn, viele kleine Zysten und Gewebeveränderungen, die die Leber nach und nach „vernichten“. Zum Verständnis: Ich habe also keinen klassischen Wurm in mir, sondern einfach nur Zysten.
Hast du damals gleich gewusst, dass es kein wirklicher Wurm ist?Nein, diese ganzen Infos hatte ich zum damaligen Zeitpunkt noch nicht, denn es wusste eigentlich keiner der Ärzte so richtig mit der Diagnose umzugehen. Bis mich mein Hausarzt, der mir im Übrigen immer Mut gemacht hat, nach Würzburg in die Tropenmedizin überwiesen hat. Ich musste zum Glück nur ein paar Tage auf den Termin beim Spezialisten warten – aber es waren die bislang schlimmsten Tage meines Lebens. Ich hing komplett in der Luft und wusste nicht, ob ich diese Krankheit so überleben werde. Es plagten mich die schrecklichsten Gedanken, etwa, was wird aus meinen Kindern, wenn ich nicht mehr da sein sollte…
Und was kam dann in Würzburg raus?
Der Tropenmediziner konnte die Gewebeveränderungen ganz klar zuordnen und klärte mich nun endlich über meine Krankheit auf. Sein Urteil: Nicht operabel – oder nur mit sehr großem Risiko. Doch gleichzeitig konnte er mich beruhigen: Mit Medikamenten sei es wahrscheinlich gut in den Griff zu bekommen. Denn es ging und geht hauptsächlich darum, das Wachstum der Zysten zu stoppen. So bin ich nun eine von etwa zehn Personen pro Jahr in ganz Deutschland, bei der diese Diagnose gestellt wurde. Monatliche Blutentnahmen und regelmäßige Medikamenteneinnahme, die fast mit einer Chemotherapie vergleichbar ist, gehören jetzt zu meinem Alltag. Aber was zählt, ist doch, dass es mir geht! Und ich lebe!
Es ist beeindruckend, dass du das so ehrlich erzählen kannst. In diesem Krankheits-und Heilungsprozess hast du dann schließlich die Entscheidung gefasst, deinen langjährigen sicheren Job zu kündigen?
Ja, das habe ich. Ich musste für mich diesen Schritt gehen. Natürlich ist mir das nicht leichtgefallen, weil ich meinen Chef und das Team sehr gerne habe. Ich habe dort viel erreicht, mir wurde viel ermöglicht, aber ich habe eben auch viel gegeben. Zu viel zum Schluss. Aber durch das, was ich mitgemacht hatte, gab es in mir auf einmal das Vertrauen, dass alles gut ist, wie es ist. Und dass alles was kommt, auch gut sein wird. Ich glaube, dass es eine höhere Macht gibt, das Universum, einen lieben Gott, nenne es, wie du willst, etwas, das uns lenkt und dafür sorgt, dass es für uns das Richtige ist.
Du bist heute wieder in Teilzeit angestellt, jetzt aber in einer ganz anderen Branche. Was ist jetzt anders?
Mein jetziger Job war wie eine Tür für meine Bewusstseinsentwicklung. Weil Uli Präcklein mir ihr Uliversum öffnete, habe ich entdeckt, was mir eigentlich immer gefehlt hat. Bei Uli geht es nicht mehr ausschließlich um die Darstellung der Menschen durch die Fotografie – Uli ist ja Fotografenmeisterin – sondern darum, das Bewusstsein der Menschen soweit zu erweitern, dass sie ihre wahre Essenz, ihr wahres Inneres erkennen. So erging es auch mir. Als Mitarbeiterin, die sich um Organisation und Kommunikation kümmert, bin ich heute ein wesentlicher Teil des Uliversums. Ich habe mich auf eine Reise zu mir selbst begeben – in mein Inneres. Ich habe es geschafft, das Hamsterrad meines Alltags zu verlassen und auf meine Intuition zu hören. Ich habe das Vertrauen zurückgewonnen, dass das Leben schön ist, wenn wir es einfach im Hier und Jetzt leben und bin dankbar, für jeden Tag, an dem ich gefühlt gesund aufstehen kann.
Trotz deiner Mitarbeit im Uliversum bist du auch gerade dabei, dir eine kleine Selbständigkeit aufzubauen. Was genau planst du?
Aktuell mache ich eine Ausbildung zur Aromatherapeutin, die in diesen Tagen abgeschlossen sein wird. Ich liebe Öle, Düfte und ihre Möglichkeiten, meinen Körper zu unterstützen. Schon seit langer Zeit bin ich total fasziniert von der vielseitigen Wirkung von ätherischen Ölen. Ich habe das bislang immer nur als kleines Hobby betrieben, jetzt aber habe ich große Lust, das professioneller anzugehen und beratend tätig zu sein. Ich weiß so viel über den Nutzen und die positiven Effekte von Ölen, dass es falsch wäre, dieses Wissen für mich zu behalten.
Der Tropenmediziner konnte die Gewebeveränderungen ganz klar zuordnen und klärte mich nun endlich über meine Krankheit auf. Sein Urteil: Nicht operabel – oder nur mit sehr großem Risiko. Doch gleichzeitig konnte er mich beruhigen: Mit Medikamenten sei es wahrscheinlich gut in den Griff zu bekommen. Denn es ging und geht hauptsächlich darum, das Wachstum der Zysten zu stoppen. So bin ich nun eine von etwa zehn Personen pro Jahr in ganz Deutschland, bei der diese Diagnose gestellt wurde. Monatliche Blutentnahmen und regelmäßige Medikamenteneinnahme, die fast mit einer Chemotherapie vergleichbar ist, gehören jetzt zu meinem Alltag. Aber was zählt, ist doch, dass es mir geht! Und ich lebe!
Es ist beeindruckend, dass du das so ehrlich erzählen kannst. In diesem Krankheits-und Heilungsprozess hast du dann schließlich die Entscheidung gefasst, deinen langjährigen sicheren Job zu kündigen?Ja, das habe ich. Ich musste für mich diesen Schritt gehen. Natürlich ist mir das nicht leichtgefallen, weil ich meinen Chef und das Team sehr gerne habe. Ich habe dort viel erreicht, mir wurde viel ermöglicht, aber ich habe eben auch viel gegeben. Zu viel zum Schluss. Aber durch das, was ich mitgemacht hatte, gab es in mir auf einmal das Vertrauen, dass alles gut ist, wie es ist. Und dass alles was kommt, auch gut sein wird. Ich glaube, dass es eine höhere Macht gibt, das Universum, einen lieben Gott, nenne es, wie du willst, etwas, das uns lenkt und dafür sorgt, dass es für uns das Richtige ist.
Du bist heute wieder in Teilzeit angestellt, jetzt aber in einer ganz anderen Branche. Was ist jetzt anders?Mein jetziger Job war wie eine Tür für meine Bewusstseinsentwicklung. Weil Uli Präcklein mir ihr Uliversum öffnete, habe ich entdeckt, was mir eigentlich immer gefehlt hat. Bei Uli geht es nicht mehr ausschließlich um die Darstellung der Menschen durch die Fotografie – Uli ist ja Fotografenmeisterin – sondern darum, das Bewusstsein der Menschen soweit zu erweitern, dass sie ihre wahre Essenz, ihr wahres Inneres erkennen. So erging es auch mir. Als Mitarbeiterin, die sich um Organisation und Kommunikation kümmert, bin ich heute ein wesentlicher Teil des Uliversums. Ich habe mich auf eine Reise zu mir selbst begeben – in mein Inneres. Ich habe es mit Hilfe vieler Coachings von Uli geschafft, das Hamsterrad meines Alltags zu verlassen und auf meine Intuition zu hören. Ich habe das Vertrauen zurückgewonnen, dass das Leben schön ist, wenn wir es einfach im Hier und Jetzt leben und bin dankbar, für jeden Tag, an dem ich gefühlt gesund aufstehen kann.
Trotz deiner Mitarbeit im Uliversum bist du auch gerade dabei, dir eine kleine Selbständigkeit aufzubauen. Was genau planst du?Aktuell mache ich eine Ausbildung zur Aromatherapeutin, die in diesen Tagen abgeschlossen sein wird. Ich liebe Öle, Düfte und ihre Möglichkeiten, meinen Körper zu unterstützen. Schon seit langer Zeit bin ich total fasziniert von der vielseitigen Wirkung von ätherischen Ölen. Ich habe das bislang immer nur als kleines Hobby betrieben, jetzt aber habe ich große Lust, das professioneller anzugehen und beratend tätig zu sein. Ich weiß so viel über den Nutzen und die positiven Effekte von Ölen, dass es falsch wäre, dieses Wissen für mich zu behalten.
„Ich habe mich auf eine Reise zu mir selbst begeben – in mein Inneres.“
„Ich habe mich auf eine Reise zu mir selbst begeben – in mein Inneres.“
Ich bin ja nicht immer so gut mit diesem Schicksal umgegangen, das mich ereilt hat. Aber mittlerweile weiß ich, dass alles einen Sinn hat. Ohne meine Krankheit wäre ich heute nicht da, wo ich bin. Nur durch die Krankheit habe ich gelernt zu sehen, was wirklich zählt und wichtig ist. Ich habe zum Beispiel keine Lust mehr auf oberflächliche Gespräche, kleine Missgeschicke im Alltag werfen mich nicht mehr so schnell aus der Bahn. Dabei sind meine Öle ein wichtiger Anker, sie geben mir Kraft. Die Duftöle haben mir eine Brücke gebaut, um endlich was für mich zu tun. Wenn ich jetzt meine Mädelsabende anbiete, bei denen ich in lockerer Atmosphäre verschiedene Düfte und ihre Wirkung vorstelle, bin ich rundum glücklich. Ich glaube, nur wenn wir mit unserer Energie im Einklang sind, wenn wir in der richtigen Schwingung sind, dann leben wir das Leben, für das wir bestimmt sind. Und können auch erfolgreich sein, ganz mühelos.
Warst du schon immer so spirituell?Ich glaube, dass diese Feinfühligkeit auf energetischer Ebene mich schon immer begleitet hat. Allerdings haben die vielen sachlichen Themen es verschluckt, es nicht an die Oberfläche gebracht. Das Umfeld war nie da, um es ohne ein komisches Gefühl auszusprechen. Aber jetzt. Und dafür bin ich unendlich dankbar. Ich lebe jetzt das Leben, das mir Spaß macht, und das meinem Körper und meiner Seele gut tut. Nicht alle Menschen in meinem Umfeld haben die Wandlung verstanden, aber Gedanken anderer sind mir mittlerweilen egal. Was zählt, bin ich. Und wenn es mir gut geht, dann geht es auch meiner Familie gut.
schoen.frau-Steckbrief
Carolin Späth
Geburtsort: Coburg
Wohnort: Itzgrund (Landkreis Coburg)
Geburtstag: 08.03.1987
Ausbildung/Studium ursprünglich Bankkauffrau
Was macht dich glücklich? Das Lachen meiner Kinder und ein schöner Spaziergang mit meinem Hund
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Christina, die dieses Interview führte, ist Caro sehr dankbar, dass sie hier im Magazin über so persönliche Themen wie die eigene Gesundheit spricht. Die beiden Frauen haben sich einst bei Caros altem Arbeitgeber kennengelernt, für den Christina freiberuflich Texte schrieb. Durch gemeinsame Erlebnisse wie etwa Caros Hochzeitsfeier oder auch viele vertrauensvolle Gespräche fühlen sie sich sehr verbunden. #ganz_schön_schoenfrau
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