Ute puscht das Reisen

Als „Ute reist“ hat sie mehr als 30.000 Follower auf Instagram und ist nahezu das ganze Jahr unterwegs, um spannenden Content zu kreieren. Ute Pusch aus der Nähe von Gotha ist im Alter von Anfang 60 auf Social Media durchgestartet und lebt heute als Rentnerin und Selbstständige ein beneidenswert bewegtes Leben.

Ute ist für unser Interview nach Coburg gereist, sie hat schoen.frau auf Instagram Threads entdeckt und uns angeschrieben. Ein Date wurde vereinbart. Einen Tag vor unserem Treffen war sie noch im Rheingau für einen Kooperationspartner on tour, einen Tag danach wurden schon wieder die Koffer gepackt.

Ute, wie oft wachst du eigentlich noch zu Hause auf?

(lacht) Nicht allzu oft. Es gibt wirklich nur wenige Tage, an denen wir nicht auf Reisen sind.

Du sprichst von wir?

Ja, ich reise gemeinsam mit meinem Mann. Er ist heute auch mit nach Coburg gekommen und erkundet gerade eure schöne Stadt.

Du bist als Reise-Bloggerin gemeinsam mit deinem Mann unterwegs und verdienst dabei auch noch Geld, ein wirklich traumhaftes Leben…

Also es macht wirklich Spaß (lächelt). Aber bevor ich dir mehr erzähle, muss ich noch erklären, dass ich keine Bloggerin bin. Das hatte ich mal eine kurze Zeit gemacht, aber das war mir zu aufwändig. Ich bespiele ausschließlich meinen Instagram-Kanal, das ist ausreichend, um als Content Creator Kooperationen mit Hotels zu bekommen. Und davon bekomme ich seit einiger Zeit ziemlich viele…

Was sicherlich auch an deiner beeindruckenden Followerzahl von etwas über 30.000 liegt…

Ich gebe zu, dass ich da schon ziemlich verwöhnt bin, ich bin gerade sogar bisschen ungeduldig, dass die Zahl nicht stetig wächst, es stagniert gerade ein bisschen. Aber ja, mein Job läuft sicher seit einiger Zeit so gut, weil ich diese Reichweite bekommen habe.

Wo sie geht und steht, hat Ute ihr Handy parat, um neue Reiseeindrücke zu posten. 

Sag, wie hast du das geschafft?

Das war eigentlich gar nicht so schwer und ging recht schnell. Vor zwei Jahren noch hatte ich etwa 7.500 Follower, dann ist es ständig gestiegen. Ich muss aber auch sagen, dass ich eigentlich jeden Tag etwas poste, man muss seine Community schon pflegen, sonst klappt das so nicht. Jeden Morgen beim Frühstück brauche ich etwa zwei Stunden, um meinen Content aufzubereiten, in dieser Zeit darf mein Mann mich nicht stören (lacht).

Erzähl doch mal, wie alles angefangen hat, auch 7.500 Follower waren ja schon beachtlich…

Als ich anfing, meine Reisefotos auf Instagram zu posten, befand ich mich gerade in einer Lebensphase, die rückblickend wahrlich einen Umbruch in meinem Leben darstellen sollte. An meinem 60. Geburtstag, kurz zuvor war gerade mein Vater verstorben, war ich mit meiner Familie Skifahren und habe mir just an diesem Tag mein Handgelenk gebrochen…

Oh weh, ausgerechnet an deinem so besonderen Tag…

Ja, dass ich da in Österreich mit Krankenwagen ins Krankenhaus musste, hätte ich mir auch nicht träumen lassen, aber es war keine OP nötig, und so war ich am Abend schon wieder zurück im Hotel und konnte meinen Geburtstag doch noch ein wenig feiern. Skifahren war dann in den nächsten Tagen zwar vorbei, aber ich habe mit meiner Familie den Urlaub trotzdem fortgeführt, hat auch so noch Spaß gemacht.

Und dann hast du dich vermehrt einfach mit Instagram beschäftigt?

Als wir wieder zu Hause waren, durfte ich ja wegen meines Gipses erstmal nicht viel machen und konnte auch nicht arbeiten gehen. Hinzu kam, dass in diesen Wochen dann gerade der erste Corona-Lockdown begann und mir als umtriebige Person einfach eine Beschäftigung fehlte. Und so fing ich an, frühere Fotos von unseren Reisen auf Insta zu posten. Ich besaß schon seit 2017 einen Account, meine Kinder hatten mir damals geholfen ihn zu erstellen, aber zu diesem Zeitpunkt tummelten sich da nicht mehr als rund 50 Follower. Das sollte sich dann aber schnell ändern, ich setzte mir das Ziel, in wenigen Wochen schon 1000 Follower zu haben. Und das habe ich geschafft (lacht glücklich). Mag sein, dass mir da Corona behilflich war, Urlaubsfotos haben sich die Menschen offenbar vor lauter Sehnsucht gerne angeschaut.

Und wie ging es dann weiter?

Na ja, ich postete fröhlich weiter und konnte mich in kürzester Zeit stetig über mehr Follower freuen. Anfangs habe ich noch über Hotels berichtet, die wir selbst bezahlt haben, einfach, um Content zu generieren. Dann irgendwann war ich in der glücklichen Situation, dass die Hotels und Urlaubsregionen auf mich zukamen und mir Anfragen schickten (lächelt). Ich durfte kostenlos Unterkünfte testen und habe dafür im Gegenzug darüber berichtet mit Fotos und Text. Als ich dann zunehmend erfolgreicher wurde, habe ich mir auch erlaubt, zusätzlich dafür ein Honorar zu verlangen, auch das hat geklappt. Dann habe ich mich mit meiner Content Creation schließlich ein Gewerbe angemeldet.

Das Smartphone als wichtigster Reisebegleiter: Für ihre über 30.000 Follower kreiert Ute täglich neuen Content.

Warst du zu diesem Zeitpunkt noch in einer Festanstellung tätig?

Das hat sich dann gut gefügt. Ich habe bei meinem Arbeitgeber, einer Versicherung, im gegenseitigen Einvernehmen mit Aufhebungsvertrag  – mein Arbeitsvertrag lief bis 67 – gekündigt. Ich bin dann mit 63 Jahren in Rente mit Abschlägen gegangen und habe mich gleichzeitig selbstständig gemacht. Ich hatte viele Jahre im Außendienst gearbeitet, bin auch da viel umhergekommen, aber ich wollte nochmal was Anderes machen.

Und jetzt bist du dauernd unterwegs?

Ja, tatsächlich. Wir reisen durch Europa, hier überwiegend nach Mallorca, Südtirol oder Österreich. Im Moment auch gerade viel durch Deutschland. Dabei probieren wir auch eigentlich alles aus: Vom Schlafen in einem Fass oder einem Cube bis zum Luxus-Hotel ist da alles dabei, wir wandern, fahren Fahrrad oder wellnessen, je nachdem, was uns angeboten wird. Wir wollen ja was erleben (lacht wieder).

Wahrlich ein Traum…

Ja, es ist wirklich sehr schön, ich möchte aber auch betonen, dass es Arbeit vor Ort bedeutet. Ich muss mir genau überlegen, welche Fotos ich mache, wie ich was in Szene setze, welchen Text ich schreibe, und wie ich was wie oft poste. Es ist immer auch dieses Gefühl dabei, liefern zu müssen. Was ja klar ist, aber ich muss es auch unseren Freunden gegenüber immer wieder erklären, dass es mein Job ist, kein reiner Urlaub.

Und was sagen eigentlich deine Kinder nun zu deinem Erfolg?

(lacht) Die haben es anfangs gar nicht glauben wollen, dass ihre bis vor wenigen Jahren völlig unerfahrene Social Media-Mama jetzt eine Influencerin ist. Wobei, als Influencerin möchte ich mich nicht bezeichnen, dafür habe ich aus meiner Sicht noch nicht genügend Reichweite und irgendwie passt diese Bezeichnung auch nicht zu mir. Ich freue mich einfach über das, was ich erreicht habe. Ich war schon immer eine neugierige und weltoffene Person, und ich bin mir sicher, dass mich dieser Job noch lange jung hält.

Angekommen in der Selbstständigkeit: Ute ist als Früh-Rentnerin nochmal durchgestartet mit einem eigenen Business.

Wahrlich ein Traum…

Ja, es ist wirklich sehr schön, ich möchte aber auch betonen, dass es Arbeit vor Ort bedeutet. Ich muss mir genau überlegen, welche Fotos ich mache, wie ich was in Szene setze, welchen Text ich schreibe, und wie ich was wie oft poste. Es ist immer auch dieses Gefühl dabei, liefern zu müssen. Was ja klar ist, aber ich muss es auch unseren Freunden gegenüber immer wieder erklären, dass es mein Job ist, kein reiner Urlaub.

Angekommen in der Selbstständigkeit: Ute ist als Früh-Rentnerin nochmal durchgestartet mit einem eigenen Business.

Und was sagen eigentlich deine Kinder nun zu deinem Erfolg?

(lacht) Die haben es anfangs gar nicht glauben wollen, dass ihre bis vor wenigen Jahren völlig unerfahrene Social Media-Mama jetzt eine Influencerin ist. Wobei, als Influencerin möchte ich mich nicht bezeichnen, dafür habe ich aus meiner Sicht noch nicht genügend Reichweite und irgendwie passt diese Bezeichnung auch nicht zu mir. Ich freue mich einfach über das, was ich erreicht habe. Ich war schon immer eine neugierige und weltoffene Person, und ich bin mir sicher, dass mich dieser Job noch lange jung hält.

Fotos: Tanja Grund @tanjasfotoliebe

Schau doch mal auf Utes Instagram-Kanal vorbei: @ute_reist_

schoen.frau-Steckbrief

Ute Pusch

Geburtsort: Mühlhausen in Thüringen

Wohnort: Nessetal bei Gotha

Ausbildung: Studium der Wirtschaftswissenschaften mit Abschluss als Dipl. Ing. Ökonom 

Was macht dich glücklich?

In erster Linie ist es meine Familie. Ich bin sehr stolz auf meine zwei Kinder, die mit beiden Beinen fest im Leben stehen und freue mich jedesmal, wenn wir es zeitlich schaffen, uns alle zu treffen. Glücklich bin ich auch, dass ich mit meinem Mann noch nach über 45 Ehejahren Neues erleben kann und wir die Leidenschaft zum Reisen teilen. Glücklich bin ich, dass wir gesund und fit sind. 

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Ute Pusch

Geburtsort: Mühlhausen in Thüringen

Wohnort: Nessetal bei Gotha

Ausbildung: Studium der Wirtschaftswissenschaften mit Abschluss als Dipl. Ing. Ökonom 

Was macht dich glücklich?

In erster Linie ist es meine Familie. Ich bin sehr stolz auf meine zwei Kinder, die mit beiden Beinen fest im Leben stehen und freue mich jedesmal, wenn wir es zeitlich schaffen, uns alle zu treffen. Glücklich bin ich auch, dass ich mit meinem Mann noch nach über 45 Ehejahren Neues erleben kann und wir die Leidenschaft zum Reisen teilen. Glücklich bin ich, dass wir gesund und fit sind. 

Das Interview führte Christina, die Ute wahrlich beneidet um all ihre Kooperationen mit tollen Hotels und die Möglichkeit, ständig umherreisen zu können. Klar, auch hier ist Content-Produzieren Arbeit…aber wie Christina glaubt, eine sehr angenehme Arbeit.

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2 Antworten

  1. Hallo Christina,
    ein wirklich tolles Interview. Da wir auch gerne reisen, folge ich Ute und freue ich mich immer wieder über die schönen Bilder und Tipps. Das ein oder andere Reiseziel haben wir uns auch schon angeschaut und waren immer begeistert.

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